Dieynaba Sy (26) aus Senegal

 

„Ich habe viel über den deutschen Arbeitsmarkt gelernt"

 

In Senegal habe ich ein Masterstudium in Finanzen absolviert und zwei Jahre als Buchhalterin gearbeitet. Mit MiA bereite ich Bewerbungen vor, um eine Stelle, die zu meinen Qualifizierungen passt, zu finden. Ich erhalte zahlreiche Ratschläge, wie und wo ich das bewerkstelligen kann.

 

September 2019 zog Dieynaba Sy zu ihrer in Köln lebenden Mutter. Als Erstes suchte sie nach einer beruflichen Beschäftigung und fand eine Au-Pair-Stelle. „Um mich schneller in die deutsche Gesellschaft zu integrieren, besuchte ich einen B1-Kurs. Das wäre wirklich mein erster Ratschlag an Migrantinnen: Lernen Sie die Sprache! Es ist unerläßlich, zumindest die Basis zu beherrschen. Der Rest kommt dann nach und nach… Und: Suchen Sie sich eine Aus- oder Weiterbildung hierzulande aus. In Deutschland müssen Sie wissen, was sie wollen und ein Programm haben – das wird erwartet.“

 

 

Im zweiten Schritt entschied sich die gebürtige Senegalese für ein freiwilliges Sozialjahr in Frankfurt. Derzeit kümmert sie sich um Kinder sowie ältere Menschen und begleitet sie bei Ausflügen, Einkäufen oder leistet ihnen auch Gesellschaft in ihrem Alltag. Parallel dazu absolviert sie einen B2-Kurs, um ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu erhöhen.

 

 

„Ich möchte eine Weiterbildung im Bereich Finanzen finden. Hierzu bekomme ich die Unterstützung von MiA.“ Eine Projektleiterin lernte sie über ein Netzwerk für zugewanderte Senegalesen kennen. „Bei MiA erfahre ich, wo ich mich bewerben kann, an welchen Netzwerken und Events ich teilnehmen kann. Ich erhalte ebenfalls viele wertvolle Ratschläge über das deutsche System, das Sozialvisum und den ‘Behörden-Dschungel‘. Dazu leisten die IHK und die Ausländerbehörde auch Abhilfe.“

 

 

Wenn möglich möchte sie nun einen individuellen Förderplan mit MiA erarbeiten, um ihr Vorhaben zu konkretisieren. Sollte es ihr in der Finanzbranche nicht gelingen, so beabsichtigt sie, im Gesundheitswesen tätig zu werden. Unabhängig vom Bewerbungsvorgang möchte sie Gleichgesinnten noch einige Tipps mit auf den Weg geben: “Bei Ankunft in Deutschland sollten Sie als Erstes zum Rathaus und zur Ausländerbehörde gehen: damit Sie sicht rechtmäßig in der Bundesrepublik aufhalten. Eröffnen Sie ein Bankkonto und befassen Sie sich mit dem Netz der öffentlichen Verkehrsmitteln“, erzählt sie aus eigener Erfahrung.